Impulsvortrag beim DDIM in Hamburg: Der Markt an Weiterqualifizierungsangeboten für Executive Interim Manager ist groß, berechtigt stellt sich daher die Frage – welchen Mehrwert bringen Zertifizierungslehrgänge und für wen?

By York von Massenbach

York von Massenbach, Partner, Boyden Interim Management
Source / Quelle: Foto: Arne Wölper

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe kitchen talk der DDIM.lokal – ein Event der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management - fand am 25. April 2024 ein Treffen mit lokalen Interim Managerinnen und Interim Managern im Schanzenviertel im Hay Loft in Hamburg statt.

Das Interesse am Dauerbrenner-Thema „Zertifizierungslehrgänge für Interim Managerinnen und Interim Manager“ war unverändert groß, die Veranstaltung war schon Wochen im Voraus ausgebucht.

Als Gastsprecher für den Vortrag mit dem Titel „Zertifizierungslehrgänge für Interim Manager und Interim Managerinnen – Mehrwert für den Kunden“ setzte ich Impulse für eine eine lebhafte und spannende Diskussion über den tatsächlichen Nutzen dieser häufig kostspieligen Lehrgangsangebote. Eine Frage beschäftigte die Managergruppe besonders:

Wie lässt sich die Bedeutung von Zertifizierungslehrgängen für die eigene Weiterqualifizierung einerseits und als Wettbewerbsvorteil bei Kunden-Pitches andererseits einschätzen?

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und besonders für diejenigen, die keinen Platz mehr für die Veranstaltung erhalten konnten, hier eine Zusammenfassung der 7 TOP Erkenntnisse zu Zertifizierungslehrgängen:

  1. Grundsätzliches: einschlägige Referenzprojekte und ein nachgewiesener “Interim Muskel” = echte Projekterfahrung sind deutlich wichtiger als Zertifikate.
  2. Neu im Interim Management: Zertifikatslehrgänge machen für diejenigen Manager und Managerinnen Sinn, die sich erstmalig mit der Materie Interim Management auseinandersetzen. Insbesondere wenn es darum geht, Netzwerke aufzubauen.
  3. Keine Garantie: ein Interim Restrukturierungslehrgang bedeutet keine garantierte Eintrittskarte für das nächste Interim-CRO/CTO-Projekt.
  4. Neue Projekttrends: fehlen wie z.B. für KI oder für ESG nachgewiesene Projekterfahrung, kann ein Zertifikat die Projekteinstiegswahrscheinlichkeit erhöhen.
  5. Perspektive Sales Funnel: die Bedeutung von Zertifizierungen für Interim Manager und Interim Managerinnen nimmt von Ansprache bis zur Beauftragung, also „von vorne nach hinten“ sukzessive ab.
    Am höchsten ist ihr Mehrwert (= ihre Wirksamkeit) direkt bei der Projektakquise.
  6. Must Have für Projektmanagement: Projektmanagement-Zertifizierungen von einem der drei weltweit führenden Projektmanagement-Zertifizierungsanbieter sind gerade auch für Interim Projektmanager Pflicht, diese sind derzeit:
    - Prince2
    - PMP von PMI
    - Level A-D von IPMA (GPM)
    Dies gilt ungeachtet dessen, welche funktionalen Schwerpunkte ein Interim Manager oder eine Interim Managerin abdeckt. Eine Erneuerung der Practioner-Zertifikate ist nicht zwingend erforderlich. Es gibt keine generelle kundenseitige Präferenz für eines der vorstehend genannten Projektmanagementzertifikate: Entscheidend ist im Einzelfall, mit welcher Methode das beauftragende Kundenunternehmen seine Projekte führt.
  7. Zertifizierungslehrgänge Restrukturierung: von den vielen Angeboten am Markt geben Interim Manager dem Restrukturierungsberater-Zertifizierungskurs des IfUS-Instituts für Unternehmenssanierung Heidelberg die besten Noten.

Diese Erkenntnisse decken sich mit den Ergebnissen unserer Umfrage unter ca. 4.000 Interim Managerinnen und Interim Managern der DACH-Region zu ihrer Einschätzung der Bedeutung von Zertifizierungslehrgängen, die wir im Vorfeld als erste Untersuchung durchgeführt hatten. Mehr als 10 % der Managergruppe hatte sich an der Umfrage beteiligt und kam mit Abstand zu dem gleichen Fazit:

Wenn Sie weitere Fragen haben, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.

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